Die vier Porträts gehören zu einer 20-teiligen Serie über das Leben im von Veränderung geprägten Eisenerz. In sensiblen Annäherungen hat Severin Hirsch die Bewohner*innen der ehemaligen Arbeitersiedlung Münichtal porträtiert. In der individuellen Geschichte der Menschen spiegeln sich die allgemeinen Schwierigkeiten der Abwanderung. Die Siedlung, die 2012 im Zuge der Revitalisierung des Ortes mehrheitlich zu einer Ferienanlage umgebaut werden sollte, war für viele der Porträtierten lebenslanger Wohnort. Sie sind die Letzten, die lebendige Erinnerungen an den einst blühenden Ort mit sich tragen, und werden aufgefordert, dem Neuen Platz zu machen. Als Alternative standen ihnen zum Zeitpunkt der Porträtaufnahmen Wohnungen im Zentrum zur Wahl. Hirsch zeigt die Menschen in ihrem alten oder schon im neuen Wohnumfeld. Jedes Mal einzigartig.
Jedes Mal Einzigartig, 2012
Severin Hirsch
Dank an die hier Porträtierten (v. l. n. r.): Franz Bahr (2012, in Münichtal seit 63 Jahren), Erwin Schmautzer (2012, nach 45 Jahren in Münichtal ins Zentrum gezogen), Emma Egger (2012, in Münichtal seit 61 Jahren), Gertraud Leitner (2012, seit 51 Jahren in Münichtal, musste 2010 umziehen), Helgard Ledoldis (2012, seit 56 Jahren in Münichtal). Ein Buch mit Interviews und Texten, u. a. von Elisa Rosegger und Severin Hirsch, ergänzt die Serie. Zu finden in der Ausstellungsbibliothek, Space04.