Eisenberger verbindet klassische Sujets der Kunstgeschichte, sogenannte Vanitas-Motive, die an die Vergänglichkeit des Seins erinnern, mit populär-kulturellen Elementen. So wird der Schneemann zum todbringenden Sensenmann, ist aber selbst der Vergänglichkeit ausgesetzt. Im zweiten Bild der Ausstellung verdoppelt der Künstler die Figur des Pinocchio, dessen Nase mit jeder Lüge wächst. Der Blick in die Kristallkugel bleibt ungewiss – glorreiche Zukunftsversprechen können sich schnell als Lügengebilde entpuppen. Das Prinzip des Zufalls spielt in Eisenbergers Malerei eine wichtige Rolle: „Meine [Malerei-]Technik ergibt sich aus der Farbe selbst ... man muss sie nur machen lassen ...“, so der Künstler. Die Eigendynamik der Farbe, ihr Rinnen und Fließen, hat einen wesentlichen Anteil an der Bildentstehung und entzieht sich ein Stück weit der Kontrolle durch den Künstler.
Ohne Titel, 2020
A+A = AaA, 2020
Christian Eisenberger
