Nach 150 Jahren Betonbauentwicklung besteht mit dem 3-D-Betondruck nun die Möglichkeit, den Werkstoff präzise und vor allem sparsam einzusetzen. Erstmals können filigrane Betonelemente schnell und ohne aufwendigen Schalungsbau hergestellt werden. Mit dem hochinnovativen digitalen Verfahren erzeugte Leichtbaudecken brauchen um 35 % weniger Material als herkömmliche Ortbetongeschossdecken, die für gewöhnlich an allen Stellen gleich dick sind. Nun werden optimierte Betonkörper als verlorene Schalung gedruckt und, wo es statisch notwendig ist, wird mit Ortbeton ergänzt. Die wissenschaftliche Grundlagenarbeit erfolgte 2015 bis 2019 im Forschungsprojekt COEBRO – Additive Fabrication of Concrete Elements by Robots. Nun wird der Prozess schrittweise weiterentwickelt. Ein Blick auf die Millionen von jährlich betonierten Deckenelementen offenbart das enorme Potenzial der Technologie zur Ressourceneinsparung und für einen Paradigmenwechsel im Betonbau.
3-D-gedruckte Stahlbetonleichtbaudecken, 2021
Institut für Tragwerksentwurf/TU Graz (Georg Hansemann, Robert Schmid, Christoph Holzinger, Joshua Paul Tapley, Stefan Peters, Andreas Trummer)
Projektpartner*innen: Labor für konstruktiven Ingenieurbau/TU Graz, Baumit GmbH
Dank an AVI GmbH, Doka Österreich GmbH, Leitner Unternehmensgruppe, Leviat, PRUACRETE