Die Künstlerin Ulrike Königshofer untersucht in ihren Arbeiten häufig Abbildrealitäten. Für Bad Pictures („Schlechte Bilder“) begab sie sich auf die Suche nach den Kriterien für Bildqualität bzw. Bildoptimierung. Noch zu Zeiten der Analogfotografie war ihr anhand der Negativstreifen das wiederholte Fehlen einzelner Fotoabzüge aufgefallen. Entsprechend bestimmter Eigenschaften wie Unschärfe, Gegenlicht oder Bewegung waren die Bilder in den Fotolaboren ab den 1980er-Jahren anfangs noch händisch, später durch Maschinen aussortiert worden. Königshofer stellt für die Serie alle als schlecht und wertlos eingestuften Fotos aus ihrem Privatarchiv zusammen und produziert sie nach. Im Kunstkontext, wo sie als ausdrucksstark beschrieben werden könnten, verweisen sie gerade in Zeiten von Fotofilter und automatischer Bildoptimierung auf die Beliebigkeit und Wandelbarkeit solcher Bewertungskriterien im Verhältnis zu Ort und Zeit.