Der Erzberg brachte Eisenerz lange Zeit Wohlstand und Wachstum – und ab den 1960er-Jahren, als immer weniger Bergleute gebraucht wurden, eine dramatische Abwanderung. Anstatt weiter den Niedergang zu verwalten, stellte sich die Stadt ab 2003 mit redesign Eisenerz offensiv der Herausforderung. Bewohner*innen übersiedelten sozial moderiert in das dadurch wieder gestärkte Zentrum, Renovierungen, Zwischen- und Neunutzungen von Leerstand wurden forciert. Das „Urban Camping“ des identitätsbildenden Rostfests und das Alpinresort zeugen ebenso vom Erfolg der Strategie wie das nordische Ausbildungszentrum und das Forschungszentrum am Berg. Diversifikation, Wertschätzung, Kultur als Entwicklungsmotor und vor allem ein starkes lokales Akteur*innen-Netzwerk bilden das Fundament dieses komplexen und herausfordernden Transformationsprozesses, der Eisenerz zum Experimentierfeld einer Postwachstumsgesellschaft im besten Sinne macht.