Drei wunderschöne Erden schweben als Leuchtkörper hintereinander im Raum. Diese Earths, die in verwandter Form auch im LKH Graz (Neurologie) zu finden sind, wurden in einer tschechischen Glasmanufaktur aufwendig hergestellt. Sie sind mehrfach überfangene, mundgeblasene Glaskörper, die beim genauen Betrachten dem blauen Planeten, wie wir ihn von Satellitenfotos kennen, nur ähneln. In Wahrheit ist ihre Form dem Produktionsprozess im Feuer geschuldet. Einmal mehr schafft es Manfred Erjautz, vermeintliche Gewissheiten über die Mittel des plastischen Prozesses zu untergraben. Auch wenn schon sehr viel möglich ist, sind wir in der Fertigkeit der Reproduktionsindustrie auch jenseits des aussterbenden Handwerks noch lange nicht so weit: Die Erde lässt sich in Wahrheit zwar abbilden, aber (noch) nicht reproduzieren.
Earth (Three times), 2011/2021
Manfred Erjautz
